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SoMa

Leitung:

Dieter Fetsch   dieter.fetsch@sghemsbach.de   06201-43296

Trainingszeiten:

Montag 18:30 Uhr - 20:00 Uhr Sportplatz

In den Wintermonaten
Montag 19.00 Uhr - 20.30 Uhr Hans-Michel-Halle

Stehend von links: Hermann Klaus, Dieter Fetsch, Heinz Knapp, Rüdiger Wittenmaier, Erich Kohler, Ralph Schreiner, Michael Schmiedel, Erwin Dein, Gerhard Knauer, Klaus Trier, Thomas Strauß, Heinz Kronauer Kniend von links: Christian Kassing, Karl Höfler, Stephan Edinger, Kai Grünewald, Dirk Resnik, José Lorenzo, Thomas BockDie SG Hemsbach fühlte sich wohl im Kreise der besten 32 AH-Mannschaften!
Kein Wunder bei solch namhaften Mitstreitern wie dem VFB Lübeck, Hertha BSC oder dem FC Bayern München.
Vor allem Letzterer sollte für die SG im Laufe des Turniers noch eine besondere Rolle spielen…

Von 17.-19.06.2011 trafen sich alle qualifizierten Mannschaften in Weimar, um am 6. Deutschen Altherren Supercup Ü32 teilzunehmen – der Deutschen Meisterschaft!
Aus insgesamt sage und schreibe 5000 Mannschaften hatte sich die SG für die Endrunde qualifiziert, allein das schon ein Wahnsinnserfolg!

Dem entsprechend vorsichtig optimistisch begab sich der Spieler- und Fantross aus Hemsbach auf die Reise in die Heimat von Goethe und Schiller, bestenfalls um ebenfalls Geschichte zu schreiben, Sportgeschichte versteht sich…

Im ersten Spiel in der Gruppenphase traf man auf den SV Broitzem, keinem Geringeren als dem Zweitplatzierten der „Ewigen Deutschen Altherren-Tabelle“ und dem Sieger dieses Turnieres aus dem Jahre 2008! Erst am Ende dieses Turnieres wusste man, dass man gegen den diesjährigen Finalisten angetreten war. Und so legten die Niedersachsen aus Braunschweig auch gleich los wie die Feuerwehr. Man hatte es Kai Grünewald zu verdanken, dass es nicht gleich nach 3 Minuten in Rückstand ging, eine tolle Kombination lenkte er gekonnt an den Pfosten. Im weiteren Verlauf konnte man das Spiel offener gestalten und kam selbst zu Möglichkeiten. Michael Schmiedel erzielte das vermeintliche 1:0, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. In Halbzeit 2 ebenfalls leichtes Übergewicht für Broitzem, aber die SG setzte immer wieder Nadelstiche durch gute Konter. Mit der letzten Aktion hätte man fast das nicht unverdiente Siegtor erzielt, nach feinem Pass von Kassing lief Resnik von links frei auf das Tor, sein Schuss konnte aber gerade noch vor dem Einschlag geblockt werden. So blieb ein 0:0 zum Start und der Gewissheit, dass man auf jeden Fall bei der deutschen Meisterschaft gepunktet hat!

In Spiel 2 traf man noch am gleichen Tag auf den BC 09 Oberbruch. Kein leichtes Unterfangen, denn die Nordrhein-Westfahlen wurden 2010 mittelrheinischer Verbandsmeister und konnten bereits 11x (!) die eigene Kreismeisterschaft gewinnen.
Dennoch startete man gut und gestaltete die Begegnung sehr offen. Nach 5 Minuten trotzdem das 0:1 durch einen unhaltbaren Freistoss aus 18m. Im Anschluss wütende Angriffe der SG, die kurz vor der Halbzeit nach Foul ein Schreiner mit einem 11m-Pfiff endeten – zumindest im ersten Moment! Leider ließ sich der Schiedsrichter von seinem Assistenten davon überzeugen, dass die Linie wohl nicht zum 16er zählt und es gab nur Freistoss. Diesen hämmerte Kassing an die Latte. Auch in der zweiten Halbzeit machte Hemsbach weiter Druck, kam aber nicht mehr zum verdienten Ausgleich. Alles nach vorne werfend fing man sich kurz vor Schluss noch einen Konter ein und verlor mit 0:2. Nicht nur aufgrund der drei Punkte freuten sich die Oberbrucher über die SG als Gruppengegner, doch dazu später…

Resumée nach dem ersten Tag also 1 Punkt aus zwei Spielen, aber mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel immer noch die Möglichkeit, die K.O.-Runde zu erreichen!

Der Folgetag sollte noch ereignisreicher für die SG Hemsbach werden…

Mit einem Sieg gegen den MSV Preussen 90 Magdeburg war also noch alles drin. Keine leichte Aufgabe, denn das Team aus Sachsen-Anhalt hatte selbst schon drei Punkte auf der Habenseite und wollte die Finalserie mit einem Sieg klarmachen. Ambitioniert genug war der mehrfache Stadtmeister, Hallenmeister und Pokalsieger, der schon zum dritten Mal an der „Deutschen“ teilnehmen durfte. Obwohl die Hemsbacher ihrerseits schon verletzungsgebeutelt in die Partie gingen, merkte man sofort, dass es ein Spiel mit offenem Visier geben würde. Die bessere Spielanlage hatten die Bergsträßer und in der ersten Hälfte auch die größte Möglichkeit, aber nachdem sich Bock auf rechts schön durchsetzte und scharf nach innen flankte, verpasste der herbeifliegende Schmiedel das Leder und das 1:0 nur um Millimeter!
Der Fußballgott war in diesem Spiel kein Hemsbacher, denn im Gegenzug wurde ein Flankenball unhaltbar zum 0:1 abgefälscht. Die SG blieb dran, drückte und kam auch tatsächlich durch einen von Ralph Schreiner im Nachschuss verwandelten Elfmeter zum Ausgleich. Leider reichte es nicht mehr zum Sieg, der verdient gewesen wäre. Durch das späte Remis verpasste auch Magdeburg das Achtelfinale und Oberbruch zog – Dank dem mehr als sportlichen Einsatz der SG – neben dem SV Broitzem dorthin ein.

Es ging also in die Platzierungsspiele für Hemsbach…und jetzt hatte der Fußballgott wohl ein Einsehen, denn es ging gegen keinen geringeren als den FC Bayern München! Diese Mannschaft muss man in Deutschland wohl niemandem mehr vorstellen, außer womöglich der Tatsache, dass man gegen den Vorjahressieger anzutreten hatte, der unglaublicherweise das Kunststück fertig gebracht hat, mit 5 Punkten und ohne Gegentor ebenfalls die Hauptrunde zu verpassen!
Also, diese Partie entschädigte die SG´ler schon für das Pech in der Gruppenphase – wer darf schon in einem echten Wettbewerb gegen die Bayern antreten?!? Und man schlug sich nicht schlecht. Die „Rothosen“ legten einen hervorragenden Kombinationsfußball an den Tag, aber Hemsbach hielt hervorragend dagegen. Die erste Riesenchance bekam Karl Höfler, der auf rechts freigespielt aufs Bayerntor zurannte, doch sein Schuss ging knapp rechts vorbei. Kurz danach ein erneuter schöner Angriff, der den amtierenden AH-Meister vor fast unlösbare Probleme stellte. Flanke von links auf José Lorenzo, dessen Schuss aus kurzer Distanz aber vom Torhüter entschärft wurde.
Die kalte Dusche im Gegenzug, eine schöne Kombination führte zum 1:0. In der zweiten Halbzeit ein weiterhin offenes Spiel, aber das Tor erneut auf der „falschen“ Seite. Das 2:0 für den FC Bayern war die Folge. Zumindest den Ehrentreffer wollte man noch erzielen und schaffte es auch fast, aber einen gekonnten Angriff über Schmiedel, Kassing und Bock verpasste Letzterer nur um wenige Zentimeter.
So stand nach dem Abpfiff fest:
Die SG Hemsbach verabschiedet sich bei ihrer ersten Teilnahme an der deutschen AH-Meisterschaft erhobenen Hauptes durch eine Niederlage gegen den FC Bayern München!
Es gibt Schöneres als Niederlagen für einen Sportler, aber sicher Schlimmeres als eine solche Konstellation, da waren sich alle Beteiligten einig!

Deutscher AH-Meister 2011 wurde übrigens Hertha BSC Berlin durch einen 3:0 Endspielsieg gegen den SV Broitzem – Glückwunsch an die Hauptstadt!

Das war´s? Denkste!
Was noch folgte war die „3. Halbzeit“ dieser hervorragend organisierten Veranstaltung! Alle Mannschaften versammelten sich in Weimar zu einem tollen Fest zum Abschluss und zunächst zur dortigen Siegerehrung. Was dann passierte, hatte wahrlich niemand auf der Rechnung! Völlig baff waren die Hemsbacher, als sie zum Gewinner des Fairnesspreises ausgerufen wurden und einen Riesenpokal in Empfang nehmen durften! Natürlich nicht unverdient, aber dennoch völlig überraschend kam man zu diesem Erfolg und gleichzeitig – und das wird keinem der Beteiligten jemals mehr wegnehmen können – zu einem Eintrag in die Geschichtsbücher des deutschen AH-Fußballs!
Das Schöne an dieser Ehrung ist übrigens die Tatsache, dass nicht nur Fairplay auf dem Platz, sondern das gesamte Auftreten gewertet wurde. Die SG Hemsbach kann also sehr stolz darauf sein, ihre Stadt und die ganze Region so vertreten zu haben!

Und so ging ein einmaliges Erlebnis in die Verlängerung der gemeinsamen Abschlussfete, bei der man beinahe noch einen weiteren Pott mit nach Hause genommen hätte – den des „letzten Gastes“! Bei dieser etwas spaßig gemeinten Kategorie, die tatsächlich jährlich verliehen wird, lag man sicher in der Spitzengruppe, musste sich aber gegen schier übermächtige Gegner aus Hamburg und Berlin verdient geschlagen geben…

Vielleicht auch ganz gut, denn so startete man am nächsten Morgen ohne „Verluste“, bewaffnet mit einem Pokal und vielen tollen Erlebnissen, sowie mit dem Wissen, sich auch sportlich sehr gut verkauft zu haben!
Hoffentlich war es nicht die letzte Teilnahme der SG Hemsbach!

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